RUSSISCHE ARKTIS
RUSSISCHE ARKTIS
Rau ist nicht nur das Klima, auch die Landschaft entlang der Nordostpassage, der nördlichen Küste Russlands. Das arktische Territorium Russlands macht etwa ein Drittel der gesamten Landmasse des Landes aus. Es umfasst eine atemberaubende Küstenlinie von 24.140 Kilometern entlang des Arktischen Ozeans, der Barentssee, der Beringsee und des Ochotskischen Meeres. Traumhafte, moosbewachsene Tundra, die sich je nach Jahreszeit in einem prächtigen Farbenkleid zeigt, spektakuläre Fjorde und wüstenartige, gletscherbedeckte Gebirgslandschaften: Ein Gebiet voller Geheimnisse! In dieser kargen Gegend haben nur wenige Menschen Fuss gefasst. Die russische Arktis ist Heimat der Tschuktschen, Yupik, Nenzen und Naukan, indigene Völker, die schon seit Jahrhunderten diese Region bevölkern. Viele davon ziehen als Rentierhirten umher. Von den 4 Millionen Menschen weltweit, die in der Arktis zu Hause sind, leben etwa die Hälfte in der russischen Arktis – obwohl viele Regionen, abgesehen von einer Handvoll Wissenschaftlern, keinerlei Einwohner haben. Durch die Unberührtheit der Region hat hier eine einzigartige Flora und Fauna die Zeit überdauert. Im Frühjahr erblüht das Tierleben. Unzählige Vogelarten kommen zum Brüten und in den umliegenden Gewässern tummeln sich Bart-, Eismeer-, und Ringelrobben auf Nahrungssuche. Im Herzen der russischen Arktis liegen abgelegene Archipele wie Novaya Zemlya in der Karasee, Severnaya Zemlya in der Laptev-See und Franz-Josef-Land, nördöstlich des norwegischen Territoriums Spitzbergen. Und im Nordosten in der Tschuktschensee liegt Wrangel Island, seit 2004 von der UNESCO zum nördlichsten Weltnaturerbe erklärt und Heimat des Königs der Arktis, dem Eisbär.
Die Highlights auf einen Blick
- Franz-Josef-Land: Mysteriöse Steinkugeln, Walrosse und Eisbären
- Wrangel-Insel: Eisbären-Paradies und Möglichkeit zur abenteuerlichen Traverse im Tundra-Buggy mit lokalen Rangern
- Schneeeulen
- Riesige Walrosskolonien
- Kultur der Tschuktschen: Trachten, Tänze, Kunsthandwerk und Traditionen
- Belugas: Oft trifft man sie sogar im Hafenbecken von Anadyr
- Braunbären und Vulkane in Kamtschatka
„Hier war die Gelegenheit, die Sehnsucht meines Herzens zu befriedigen. Es war das Fernweh, das mich aus dem Land der Polarlichter, der Mitternachtssonne und der Eis- und Schneewüsten rief.“
Fred Maurer, Wrangel Expedition 1921
PolarNEWS-Reisen von unserem Partner IKARUS TOURS
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Die verschiedenen Reisegebiete
Franz-Josef-Land
191 Inseln, über 80° Nord. Nordöstlich von Spitzbergen liegt der Archipel Franz-Josef-Land. Näher am Nordpol liegen nur die kanadische Ellesmere-Insel und nördlich vorgelagerte kleine Inseln von Grönland. Russlands nördlichster Aussenposten wird nur selten besucht und ist wegen des Packeises nur schwer erreichbar. Die meisten Inseln sind von eindrücklichen Eiskappen bedeckt, die direkt ins Meer abbrechen oder als Gletscher das Wasser erreichen. Die Küstenebenen sind von Flüssen durchzogen und von Seen bedeckt. Bis auf eine kleine Station leben keine Menschen auf Franz-Josef-Land. Der Archipel ist als riesiger Nationalpark geschützt und ist vor allem die Heimat von Eisbären, der grossen arktischen Eiswanderer, und der Walrosse. Viele Arktisvögel nisten hier und die umliegenden Gewässer sind reich an Walen und Robben. Der Archipel Franz-Josef-Land ist auch einer der bedeutendsten Plätze der Polargeschichte. Auf einer Expeditionskreuzfahrt nach Franz-Josef-Land folgen wir in den Fussstapfen von Nansen, Weyprecht, Payer und Jackson. Ein weiteres bizarres Highlight bilden die Steinkugeln von Champ Island. Einige sind nur so klein wie Murmeln, andere erreichen einen Durchmesser von bis zu drei Metern. Und sie sind nahezu perfekt geformt! Auch wenn sie ausserirdisch anmuten handelt es sich um seltenes, geomorphologisches Phänomen.
Nordostpassage
In Russland bekannt als „Nördliche Route“, nennt der Rest der Welt die Strecke von der Barentssee bis zur Beringstrasse Nordostpassage. 1878 gelang es dem Arktisforscher Nils Adolf Baron Nordenskjöld zum ersten Mal, auf diesem Seeweg nach Asien zu gelangen. Nordenskjöld benötigte für seine Reise eine Überwinterung im Eis und insgesamt 300 Tage. Auf einer Expeditionskreuzfahrt durch die Nordostpassage bewegen wir uns in den abgelegensten Gebieten der Arktis. Wir treffen auf atemberaubende Landschaften und eine besonders artenreiche Tier- und Pflanzenwelt. Das seltene Schnauzbartwalross ist hier genauso zu Hause wie Rentiere, Polarfüchse, Schneehühner und Lemminge. Auf den Neusibirischen Inseln finden wir vielleicht Knochen von Mammuts, die früher hier lebten. Auf der Taimyr Halbinsel leben die Nenzen, ein indigenes Volk der russischen Arktis. Sie leben als Rentiernomaden und auf einer Expeditionsreise versuchen wir vielleicht, eines ihrer Lager zu besuchen. Auf einer Expeditionskreuzfahrt durch die Nordostpassage wird häufig auch Franz-Josef-Land und/oder die Wrangel Insel angelaufen.
Wrangel-Insel
Isoliert in der von Packeis gefüllten Tschuktschensee, im äussersten, wilden Nordosten von Russland finden wir die Wrangel-Insel: Die Wrangel-Insel wurde 2004 von der UNESCO zum nördlichsten Weltnaturerbe erklärt, ein Schutzgebiet besteht seit 1967. Völlig unberührtes Land also! Wir halten Ausschau nach Walen, Schneegänsen, Walrossen, Moschusochsen und Rentieren. Aber vor allem kommen wir wegen dem König der Arktis hierher: die Eisbären überwintern und ziehen hier ihre Jungen auf. Die Wrangel-Insel zählt zu den besten Orten der Welt, um sie in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten! Auf einer Expeditionsreise zur Wrangel-Insel besuchen wir auch die unbekannteren Herald-Inseln und Küstengebiete der Region Tschukotka. Papageitaucher leben hier ebenso wie Schneeeulen und zahlreiche weitere Vogelarten. In Tschukotka können wir blühende „Indian Summer“-Tundra bestaunen und indigenen Naturvölkern begegnen. Vom östlichsten Zipfel des Eurasischen Festlandes, dem Kap Dezhnev, ist es nicht mehr weit bis in die USA. Nur gerade 80 Kilometer trennen Kap Dezhnev von Alaskas Kap Prince of Wales. Kap Dezhnev ist nach dem russischen Entdecker Semyon Dezhnev benannt, der die Beringstrasse 1648 erfolgreich durchsegelte – etwa 80 Jahre, vor Vitus Bering. Ein Leuchtturm erinnert heute an Dezhnevs Leistung.
Kamtschatka
Die Halbinsel Kamtschatka zählt noch zu den wenigen Gegenden dieser Erde, die man als "weisse Flecken" bezeichnen kann. Geprägt von der Silhouette über 30 aktiver Vulkane, eingebettet in subarktische Landschaft und durchzogen von riesigen Flusstälern bietet das Land aus Feuer und Eis ein aussergewöhnliches Naturparadies für Entdecker und Abenteurer. Expeditionsseereisen ab der Hautpstadt Petropavlovsk führen uns zu den wilden Inseln und Regionen des Beringmeeres und des Ochotskischen Meeres. An den einsamen Küsten der Kamtschatka-Halbinsel können wir Braunbären sehen. Eine Expeditionskreuzfahrt in diesem Gebiet lässt das Herz von Vogelkundlern und sonstigen Naturbegeisterten höher schlagen. Hier sind nicht nur die Riesenalken Hauptattraktion, sondern auch Papageientaucher, Sittiche, Bartalken, Nashornalken sowie Brillen- und Tauchenteisten. Auch Wale sind unsere Wegbegleiter: vom Buckelwal bis zum Orca begegnen uns eine Vielzahl dieser Spezies. Und hier am Pazifischen Feuerring erwarten uns immer wieder die spektakulären Vulkanlandschaften.